Über meine Motivation eine Streuobstwiese zu bewirtschaften.
Die "Natur" war schon immer mein Thema. Als Kind bin ich oft im Wald umhergestreift und für mein Leben gerne in Bäumen geklettert. Vielleicht haben mir aber auch meine Landwirtschaft treibenden Großeltern etwas mit den Genen davon weitergegeben.
Wie dem auch sei, der Wunsch nahm im Jahr 2004 Gestalt an, als auf ca. 1 ha Weideland des schwiegerelterlichen Hofes 49 Hochstamm-Obstbäume im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme gepflanzt wurden.
Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass die Bäume Pflege und Erziehung brauchen, um zu gedeihen. Ihnen sollte es schließlich nicht so ergehen, wie vielen anderen Obstbäumen, die von ihren Besitzern in besten Absichten gepflanzt, aber kaum oder nie gepflegt wurden und daher ein vorzeitiges Ende fanden.
Welcher Aufgabe ich mich damit verschrieben habe, kann ich erst mit zunehmender Dauer erahnen.
Die Streuobstwiese ist viel mehr als eine Ansammlung von Obstbäumen. Sie ist eine Augenweide, ein Kulturgut, eine Arche Noah für die Artenvielfalt, ein ökologisches Kleinod und nicht zu Letzt auch ein Garant für frisches, regionales und unbehandeltes Obst.
Zum Zeitpunkt der Neupflanzung bestand mein Wissen um die Pflege der Bäume aus drei Tagesseminaren zum Thema und dem „Selbststudium“ von Fachliteratur. Ich hatte aber stets das Gefühl, dass man noch mehr wissen muss, um der Aufgabe wirklich gerecht werden zu können.
Ich bin froh, von meiner Frau Grit, Ende des Jahres 2014 ermutigt worden zu sein, eine Ausbildung zum Baumwart zu absolvieren. Ich bin seinerzeit auf die Seite der Thüringer Obstbaumschnittschule von Michael Grolm gestoßen und habe mich dort kurzerhand angemeldet.
Nach vier Kursen, mit einer Vielzahl von Themenbereichen, stand eine theoretische und praktische Prüfung an.
Nach erfolgreicher Teilnahme darf ich mich nun Baumwart nennen.
Mein Blick auf das Thema wird zunehmend deutlicher, gleichzeitig stellt sich mir die Frage, wie es in Zukunft weiter gehen wird. Das Thema Streuobstwiese hat so viele Facetten, ich möchte hier noch mehr lernen und tiefer in die Materie eintauche.
Ich weiß heute, dass ich mit meinem Wissen Menschen ansprechen möchte, die sich auch für den Erhalt, die Erneuerung und Nutzung von Streuobstwiesen begeistern können. Die konkreten Schritte wollen noch geplant werden, Ideen sind aber schon vorhanden:
Vorträge & Diskussionen | Streuobstwiesenfeste & Begehungen | Schnittangebote & Beratung
Ich bin glücklich, meine Frau dabei an meiner Seite zu sehen, die diesen Schritt schon gegangen ist. Die Streuobstwiese passt zudem auch perfekt zu ihrem gewählten Ansatz der TierNatur gestützten Angebote.
Über eine Kontaktaufnahme mit mir, würde ich mich sehr freuen und verbleibe derweil mit fruchtigen Grüßen